Die Zeckensaison hat begonnen

Zecken gehören zu den lästigen Plagegeistern des Sommers und sind ab Temperaturen von etwa acht Grad – also besonders in den Monaten März bis Oktober – aktiv. Durch milde und feuchte Winter treten sie jedoch immer früher und zahlreicher in Aktion.

Die Schildzecke hält sich bevorzugt in der bodennahen Vegetation in einer Höhe von 30 bis 60 Zentimetern auf, zum Beispiel auf Gräsern, in Büschen und auf Wiesen. Menschen oder Tiere fangen sich Zecken meist im Gras ein oder streifen sie von Sträuchern quasi „im Vorbeigehen“ ab. Auch auf Grünflächen in Städten können Zecken vorkommen und auch auf Sportplätzen wurden sie schon gefunden.

 

Hier fühlt sich die Zecke wohl

Zecken suchen sich, nachdem sie auf den Menschen gelangt sind, eine warme, dünnhäutige und gut durchblutete Stelle wie Achselhöhlen, Armbeugen, Kniekehlen, Bauchnabel, Genitalbereich, am Hals oder hinter den Ohren.

Überträger gefährlicher Krankheiten

Ein Zeckenstich hat meist keine ernsten gesundheitlichen Folgen. Die Schildzecke kann jedoch zwei gefährliche Krankheiten übertragen:

  • Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
  • Lyme-Borreliose

Beide Erkrankungen können nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden.

Beschwerden nach dem Biss

Wenn es nach einem Zeckenstich zu Beschwerden kommt, sind diese normalerweise vorübergehend und leicht. Ernsthafte oder bleibende Folgen sind selten. Zudem ist nicht jede Zecke infiziert und nicht jeder Mensch steckt sich an. Nach einem Zeckenstich ist die Haut wie bei jedem anderen Stich leicht gerötet und juckt. Diese Rötung sollte jedoch nach ein bis drei Tagen wieder abklingen. Verblasst sie nicht oder verändert sich in eine Wanderröte, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Vorsicht bei der tropischen Riesenzecke

Seit einiger Zeit breitet sich hierzulande die tropische Riesenzecke der Gattung Hyalomma aus. Auf ihren gestreiften Beinen kann sie einen potentiellen Wirt über längere Strecken aktiv verfolgen und gilt als Überträger des Fleckfiebers und des Krim-Kongo-Fiebers.

Eine Impfung gegen die Infektion durch Hyalomma-Zecken gibt es bislang nicht.

Zeckenstichen vorbeugen

  1. Meiden Sie in Waldgebieten Unterholz und hohe Gräser und bleiben Sie auf festen Wegen
  2. Wählen Sie die richtige Kleidung
    – Tragen Sie helle Kleidung die möglichst viel Körperfläche bedeckt (z. B. lange Hosen und langärmelige T-Shirts)
    – Wählen Sie glatte Stoffe
    – Stecken Sie die Hosenbeine in die Socken bzw. Schuhe
    – Ziehen Sie feste, geschlossene Schuhe an
  3. Verwenden Sie insektenabweisende Mittel gegen Zecken
  4. Suchen Sie sich und Ihre Familienangehörigen nach Ausflügen ins Freie sorgfältig nach Zecken ab.
  5. Achten Sie besonders auf die bevorzugten Saugstellen der Zecken: den Kopf, den Hals, unter den Armen, zwischen den Beinen und den Kniekehlen
  6. Duschen Sie nach Waldspaziergängen
  7. Untersuchen Sie freilaufende Haustiere regelmäßig

Zecken richtig entfernen

  1. Entfernen Sie die Zecke sofort. Je länger die Zecke festgesaugt bleibt, umso höher ist das Infektionsrisiko.
  2. Träufeln Sie keine Hausmittel wie Öl, Nagellack oder Klebstoff auf die Zecke. Diese lösen bei der Zecke einen Todeskampf aus, bei dem die Zecke vermehrt Krankheitserreger in die Bisswunde abgibt.
  3. Greifen Sie die Zecke knapp über der Haut an ihren Mundwerkzeugen und auf keinen Fall am vollgesogenen Körper. Nutzen Sie dazu eine feine Pinzette, eine Zeckenkarte oder eine Zeckenschlinge. Ziehen Sie die Zecke langsam und gerade heraus ohne diese zu drehen oder zu quetschen, da ansonsten die Gefahr besteht, dass die Zecke erst recht Erreger in die Wunde abgibt oder der Saugrüssel steckenbleibt.
    Hinweis: Bleiben Teile der Zecke stecken besteht i. d. R. keine größere Gefahr. Die Einstichstelle sollte jedoch beobachtet werden, um ggf. bei Entzündung einen Arzt aufzusuchen.
  4. Reinigen und desinfizieren Sie die Einstichstelle mit einem Wunddesinfektionsmittel.
  5. Töten Sie die Zecke nach dem Entfernen mit 40-prozentigem Alkohol, Chlorreiniger und Sagrotan oder durch Zerdrücken mit einem festen Gegenstand, z. B. einem Glas. Dazu sollten die Zecken in einem zusammengefalteten Papier eingeklappt werden. Zerquetschen Sie Zecken auf keinen Fall mit dem Fingernagel oder spülen diese in der Toilette herunter, da Zecken eine geraume Zeit in Wasser überleben.
  6. Beobachten Sie die Einstichstelle noch einige Monate. Falls sich die Stelle rötet, zeigen Sie diese unbedingt Ihrem Hausarzt.
  7. Suchen Sie einen Arzt auf, der die Zecke fachmännisch entfernen kann, wenn Sie unsicher sind.

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Mögliche Krankheiten

Borreliose

Die Borreliose (Lyme-Borreliose) ist die häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung in Europa. Sie wird vom Bakterium „Borrelia burgdorferi“ ausgelöst, verläuft in drei Stadien und führt zu Veränderungen der Haut, Entzündungen an den Gelenken sowie Beeinträchtigungen des Nervensystems.

Das charakteristische Symptom dieser Erkrankung ist die ringförmige Hautrötung (Wanderröte), die sich rund um die Einstichstelle der Zecke bildet. Sie zeigt sich binnen einiger Tage oder Wochen nach dem Zeckenstich. Nach einer Weile verblasst die Rötung in der Mitte wieder. Daneben können auch Symptome wie Abgeschlagenheit, Fieber und Kopf- bzw. Muskelschmerzen auftreten. Bei schweren Verläufen können in seltenen Fällen auch Herzprobleme, eine Hirnhautentzündung oder Gesichtslähmungen auftreten.

Bleibt die Krankheit unbehandelt, können als Spätfolgen Gelenk-, Herzmuskel- oder Nervenentzündungen auftreten. Gegen Borreliose gibt es keine Vorbeugung, die Behandlung erfolgt wird mit Antibiotika.

FSME

Die FSME ist eine durch das FSME-Virus verursachte Erkrankung, die die Hirnhaut, das Hirngewebe, die Nervenwurzel oder das Rückenmark betreffen kann. Sie zeigt sich zwischen drei und acht Tagen nach dem Zeckenstich durch Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. In einer seltener auftretenden zweiten Phase kann es zu einer Entzündung von Gehirn, Hirnhaut und Rückenmark (Enzephalitis) kommen. Bei schweren Verläufen besteht insbesondere bei Erwachsenen die Gefahr von bleibenden neurologischen Ausfällen, in der Regel in Form von Paresen, aber auch von Anfallsleiden oder lange andauernden Kopfschmerzen.

FSME-Risikogebiete liegen in Deutschland laut Robert Koch-Institut vor allem in Baden-Württemberg, in Bayern, im südlichen Hessen, im südöstlichen Thüringen und in Sachsen. Darüber hinaus sind einzelne Kreise in sechs weiteren Bundesländern betroffen.

Eine Übersicht der Risikogebiete finden Sie hier:

Zur Übersicht der Risikogebiete

FSME-Impfung

Besonders in FSME-Risikogebieten empfiehlt es sich, möglichst schon vor der Saison für einen FSME-Impfschutz sorgen. Für Versicherte, die sich länger in FSME-Risikogebieten aufhalten (z. b. dort leben oder arbeiten können die Kosten einer FSME-Impfung durch den Vertragsarzt direkt mit unserer BKK abgerechnet werden. Die Grundimmunisierung wird mit drei Impfungen erreicht. Etwa drei bis fünf Jahre nach einer Impfung, je nach Alter und verwendetem Impfstoff, lässt der Schutz nach, dann ist ggf. eine Auffrischung erforderlich. Ob eine Zeckenimpfung sinnvoll ist, kann am besten der Hausarzt entscheiden.

Stellt ihr Arzt Ihnen die Kosten der FSME-Impfung privat in Rechnung, können wir diese Kosten um Rahmen unserer Zusatzleistung übernehmen. Nähere Informationen hierzu erhalten Sie hier:

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